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An Charlotte von Stein

Vergnügt und beruhigt geh ich zu Bette weil ich weis morgen schlaf ich nicht ein ohne meiner Geliebten [288] gute Nacht gesagt zu haben. Wir haben heute eine kalte Reise gehabt, wäre es Stöperwetter wie gestern gewesen, würde es uns noch härter gedäucht haben. Ich bin merck ich müde und auch verdrüslich über eine kalte und raucherige Stube. Also nur diese Zeilen als Vorboten daß ich komme. Hier einen Brief von der Gräfinn der dir wird Lachen erregen, er hat recht gute Stellen. Danck sey dir tausendmal für alles gute was du an mir zeither gethan hast.

Wir sind im eigentlichen Sinne nicht von einander entfernt gewesen. Ich habe dir vielerley zu erzählen.

Mir graut vor Eisenach wo ich lange von dir nichts hören werde. Doch wird die erfindungsreiche Liebe auch wohl da ihr Recht behaupten. Gute Nacht. Ich gebe dir alles in Gedancken zurück um es von dir wieder zu empfangen.

Grosrudstädt d. 24. März 82.

G. [289]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1782. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6E21-B