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An Christian Gottlob Voigt

Da ich weiß, daß Ew. Excellenz es mit einem eingefrornen und eingeeisten Freunde nicht so genau nehmen und ihm sein Stillschweigen verzeihen, so trete ich um desto zutraulicher an einem äußerlich und innerlich heitren Tage, aufgethaut wieder hervor und erkundige mich nach Ihrem theuern Befinden. Zugleich folgt die Abhandlung über den Kaiserlichen Liebling zurück. Sie hat mir viel Vergnügen gemacht. Dergleichen Monographien sind sehr schätzenswerth, indem sie das Zerstreute in einen engen Raum zusammenbringen. Ich kenne die meisten der angezeigten Monumente theils in Original, theils in Abgüssen und man betrachtet immer mit Vergnügen und Bewunderung was die Zeit Hadrians hervorgebracht. Freylich mußte es ein solch entschiedener Liebhaber des Schönen seyn, der die Kunst in ihrem mächtigen Sinken aufhalten und wieder einen Augenblick erheben wollte.

Einige Notamina aus dem kleinen Geschäftskreise, in dem ich wirke, bin ich nächstens so frey vorzutragen und hoffe Sie heute Mittag bey Hofe zu begrüßen.

Weimar den 29. Januar 1809.

Goethe. [291]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Christian Gottlob Voigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-72E7-E