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An Georg Sartorius

[Concept.]

Bis jetzo hatte ich nicht den Muth, mein würdiger Freund! Ihr großes Werk mit der Post fortzuschicken, nun aber findet sich eine ominose Gelegenheit, indem mein Sohn einen Todtenkpf an Blumenbach schickt, diese Bogen beyzulegen, und so werden sie Ihnen ja wohl in einiger Zeit zu Handen kommen.

[192] Noch habe ich der lieben Frau kaum für das herrliche Portefeuille gedankt, Ihnen auch noch nicht für die erwünschte Chocolade, möge Ihnen alles nach Wunsch gehen, und Sie das neue Königreich in jedem Sinne auch zu unserm Heile gründen. Unsere gnädigsten Herrschaften sind noch in Wien, wir haben wenig Hoffnung sie so bald wiederzusehen. Wie es übrigens mit der europäischen Christenheit steht, wissen besser als ich, und haben gewiß daran so wenig Freude als ich.

Von mir kann ich sagen, daß ich vor wie nach beschäftigt bin, wie St. Diogenes mein Faß zu wälzen, wobey mir die Motion gar nicht übel bekommt. Lassen Sie von Zeit zu Zeit von Sich hören, und erhalten mir Ihr freundliches Andenken.

Weimar den 16. Febr. [1815.]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Georg Sartorius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7314-F