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An Carl Friedrich Zelter

Den 12. May gehe ich von hier weg. Ich kann also auf den gegenwärtigen Brief hier keine Antwort mehr von Ihnen erwarten. Schicken Sie aber doch die Eberweinischen Gesänge, den Bogen von Faust, unter meiner Adresse hierher. Mein Haus Büreau besorgt das weitere. Einen Brief bitte ich mir nach Carlsbad zu senden, wo ich etwa den 15. Anlage. Bey den drey Mohren ist mein Quartier.

Kommen auch die acht Bände meiner werke nach meiner Abreise an, so ist doch bestellt, daß Sie solche gleich erhalten. Die wenige Aussicht, die Sie zu einem ruhigern Zustande haben, macht mich oft nachdenklich, [57] ja confus. Man sieht wohl daß man nach und nach seine ganze Vorstellung verändern, die Hoffnung auf die Rückkehr des Alten völlig aufgeben, und sich für die übrige Zeit seines Lebens wo nicht erneuern, doch umwenden müßte. Schreiben Sie mir hübsch einen langen Brief, so sollen Sie auch von Carlsbad aus manches von mir hören.

Weimar den 3. May 1808.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1808. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7571-F