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An Christiane von Goethe

Geheime Secretair Vogel schreibt schon einige Tage für mich, nun rückt die Arbeit wieder und ich bin wieder zufrieden. Verzeihe mir nur wenn meine[414] letzten Briefe allzuverdrieslich waren, es stürmte gar so mancherley auf mich los, nun geht es aber schon wieder besser. Ich wiederholte nicht was in dem Brief an Riemer steht laß dir ihn vorweisen.

Hauptmann Böhme, der diese Depesche überbringt, wird dir sagen daß ich mich recht wohl befinde. Der Herzog ist auch wohl und munter, wie ihm denn Tepliz immer bekommt und behagt. Herr v. Wolfskeel und Peucer waren hier, sie konnten nicht Guts genug von der Französischen Kömödie und nicht trauriges genug von dem Zustand von Dresden erzählen. Auch dies verleidet mir die Lust dorthin zu gehen und des trefflichen Theaters zu geniessen. Ich dencke jetzt nur meine Arbeit zu vollenden und zu Euch zurückzukehren, ich habe es recht satt, wie Schillers Taucher, allein in der gräßlichen Einsamkeit und wohl gar unter den Ungeheuerrn der traurigen Öde zu leben. Die Teplizer Wasser aber versöhnen freylich mit allem. Nun lebe wohl, liebe mich und grüße alles. [Töplitz] d. 27. Jul. 1813.

G.


Mit John wollen wir es sachte gehen lassen, was gut und recht ist wird sich geben.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1813. An Christiane von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-766D-6