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An August von Goethe

[Concept.]

[19. August 1830.]

Um dir eine Brief nach Florenz zu senden ergreife ich selbst die Feder, da ich noch zaudere von dem Unfall andre zu benachrichtigen. Es ist die ängstlichste Beschäftigung der Einbildungskraft sich dahin versetzen zu wollen wo sie Hülfe nöthig findet, wenn sie sich zugleich von ihren völligen Ohnmacht zu überzeugen hat.

Wie du bisher deine Reise wacker nutztest so trägst du nun männlich das höchst unangenehme Ereigniß; möge in dem Augenblick da ich dies schreibe die [188] Besserung schon glücklich vorgeschritten seyn. Nun aber zu dem weitern. Ich billige deinen Vorsatz. Florenz und Bologna sodann München werden dir noch zu schaffen machen, den Ernst der Kunst wirst du an jenen beyden Orten erst gewahr werden, in der letzten eine eigene Lebhaftigkeit des Wirkens. Behandle das alles was du gewahr wirst wie bisher, so kanns nicht fehlen daß du wohl ausgestattet zurückkehrst. Mögest du alsdann an dem seligen Frieden unsers Hauses, wie wir ihn jetzt genießen, ganz hergestellt mit Liebe und Freude Theil nehmen.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1830. An August von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-767F-D