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An Theobald Renner

Ew. Wohlgeboren

verfehle nicht die gute Nachricht mitzutheilen, daß Herr von Schreibers in einem Briefe vom 2. Julius mir nunmehr meldet, daß die verzögerte Absendung nun wirklich der Spedition übergeben sey. Sie enthält:

1. Ein sehr wohlgerathenes, sehr vollständiges, vollkommenes (was höchst selten der Fall ist, da die Thiere üblicher Maßen sehr brutal mit Knitteln erschlagen werden) Skelett eines Bibers.

2. Ein nicht minder schönes und vollkommenes einer Gazelle.

3. Ein zwar vollkommenes, aber in der Bleiche minder gut gerathenes (wiewohl nach Betheurung des Prosectors, unvermeindlich) eines schönen ausgewachsenen Känguruhs.

4. Ein vortreffliches Kopfskelett eines schönen Büffels, sammt den Hörnern.

[227] 5. Ein vollständiges schönes Skelett eines Himantopus vulgaris, eines höchst seltenes Vogels, der auf einer früheren Desideratenliste ausdrücklich bezeichnet war.

6. Ein sehr fleißig präparirtes Cranium eines Corvi monedulae, des Gehörorgans wegen.

Von diesen merkwürdigen Präparaten können wir angenehme Unterhaltung und mannigfaltige Belehrung hoffen.

ergebenst

Jena den 11. July 1819.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An Theobald Renner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-77EB-F