[55] 22/6120.

An die Hoftheater-Commission

Es hat sich ein junger Mensch, Eduard Ulrich, bey mir gemeldet. Ihm ist neulich die Erlaubniß ertheilt worden, in den 4 Jahreszeiten, als Liebhaber das Violoncell mitzuspielen. Er bittet um Vergünstigung, ein gleiches künftig im Orchester thun, und hoffen zu dürfen, daß er einstens in die Herzogliche Capelle möge aufgenommen werden. Er hat bisher bey Haas Stunden genommen. Vor allen Dingen möchte wohl Herr Capellmeister um ein Zeugniß zu ersuchen seyn, und Herr Hofcammerrath, welcher sich seit so vielen Jahren der Capellzöglinge annimmt, wird alsdann [55] die Gefälligkeit haben, seine Gedanken zu eröffnen, in wiesern das Gesuch stattfinden könne.

Was mich betrifft, so pflege ich zwar keine Nebenbetrachtungen bey unserm Geschäft gelten zu lassen; allein ich gestehe, daß ich diesem jungen Menschen, der bey einem guten Äußern leider einen Schaden am Fuße hat, geholfen wünschte, da er mit seiner Schwester gerade in den Jahren, wo die Bildung am meisten Vorschub verlangt, unter der traurigen Last einer leidigen Vormundschaft seufzen muß.

G. [56]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1811. An die Hoftheater-Commission. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7996-E