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An Carl Wilhelm Göttling

Ew. Wohlgeboren

geneigtes Anerbieten auf beykommende Zuschrift und Zusendung eine würdige Antwort zu bereiten, erkenne wiederholt dankbarlichst an. Form und Ausdruck Denenselben völlig überlassend, bemerke was den Inhalt betrifft unmaßgeblich nur soviel.

»Seiner eignen Nation einigermaßen genutzt und ihre Aufmerksamkeit verdient zu haben ist schon ein glücklich erreichtes Ziel, aber auch die Wirkungen seiner Thätigkeit auf Auswärtige, Stamm- und Sprachverschiedene, ausgedehnt zu sehen ist als ein unerwartetes Glück zu schätzen.

[35] Daß ich aber gegenwärtig dem verpflichteten Dank für die mir erwiesene Ehre, zugleich der ansehnlichen Gesellschaft Glück wünschen könne. unter einem so erhabenen Fürsten Sicherheit und Ruhe gefunden zu haben und sich zu gründen und das vorzügliche Gute, was sich in ihrem Kreise hervorthut, zu fördern und zu bestätigen, dieß gereiche auch mir zum besondern Vergnügen.

Nur thue es mir Leid in meinen hohen Jahren nicht einen thätigern Antheil an ihrem edlen Unternehmen beweisen zu können. Indessen lege man ein Blatt bey welches die verlangte Notiz enthalte und sey erbötig nach Möglichkeit die Zwecke der ansehnlichen Gesellschaft im Auge zu behalten.«

Verzeihung diesen Andeutungen, welche nun freylich, durch Ihre Gefälligkeit und geprüftes Talent, ganz anders zu mir zurück kehren werden.

Vorstehendes lag schon längere Zeit unter meinen nicht expedirten Papieren; Ihre so unerfreuliche einfallende Krankheit hielt mich ab von alsbaldiger Absendung. Möge das Blatt jetzt nicht ungelegen kommen.

Auch die verlangten Notizen lege bey damit sie gleichfalls in dem besten Latein sich Ehre machen. Wenn ich nach Verlangen jener Herren irgend einen würdigen Freund vorgeschlagen hatte, so werden Sie mir nicht verargen wenn ich Ihren Namen bey dieser Gelegenheit aussprach. Welches ich, ohne Weiteres[36] hinzufügen, absenden damit es nicht noch länger zurückbleibe; nur noch die Versicherung ausgezeichneter Hochachtung hinzufügen.

ergebenst

Weimar den 24. April 1830.

J. W. v. Goethe.


[Beilage.]

[Concept.]
Hiebey folgen die über meine Persönlichkeit verlangten Notizen.
Name
Johann Wolfgang von Goethe.
Titel und Geschäft.
Ihro Königlichen Hoheit des Großherzog von Sachsen-Weimar Staatsminister.
Geburtsort
Frankfurt am Mayn.
Zeit der Geburt
1749. den 28. August.
Wohnort

Weimar.


Auch füge dem ausgesprochenen Wunsche gewiß, man möge einen, bey vorfallender Gelegenheit in die Societät aufzunehmenden würdigen Gelehrten benennen, Folgendes hinzu.


Name

Carl Wilhelm Göttling.
Titel und Geschäft
Doctor, auch Professor und Bibliothekar der Universität zu Jena.
Geburtsort
Jena.
Geburtszeit
[1793. den 19. Januar.]
Wohnort
Jena.
[37]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1830. An Carl Wilhelm Göttling. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-79BC-9