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An Joseph Friedrich von Racknitz

Endlich kann ich Ihnen werthester Herr und Freund mit Vergnügen melden, daß ich morgen d. 19. S. von Breslau abgehe. Eine Woche bringe ich wohl im Gebirge Schlesiens zu, hoffe aber Sonnabend d. 25ten in Dresden einzutreffen. Durchl. der Herzog gehen erst Donnerstag d. 23. ab und dencken eine militärische Tour zu machen und d. 26ten in Schandau einzutreffen. Nun wünscht der Herzog sehr, daß Sie Sich entschließen könnten, Sonntags d. 26ten nebst mir von Dresden aufzubrechen und biß Schandau zu kommen, wo dann die vereinte Gesellschaft sich zu [226] Wasser oder Lande wieder nach Dresden begeben würde.

Ich habe in Schlesien manches Gute genossen, manches Merckwürdige gesehen, mache interessante Bekanntschaft gemacht, davon ich allerley erzählen werde. Nun hoffe ich in Dresden mit Ihnen noch einige glückliche Tage. Meine Verehrung und Liebe für Sie ist beständig gewesen und nur durch unsere letzte Zusammenkunft vermehrt worden.

Leben Sie recht wohl in Hoffnung eines baldigen Wiedersehens und wenn es möglich ist, so machen Sie Sich frey um nach Schandau gehen zu können. Leben Sie tausendmal wohl. Ich bringe Ihnen schöne Stufen gewachsnen Schwefels mit.

Breslau d. 18. Sept. 1790.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1790. An Joseph Friedrich von Racknitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7B21-6