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An Johann Friedrich Cotta

Ew. Hochwohlgeboren

begrüße dießmal nicht ohne einigen Schmerz, indem ich mich so eben zu einer Reise nach Carlsbad anschicken muß, da ich doch so gern meinen Weg nach Ihrer Gegend richtete, wo so manches Gute von Alters her und auch neuerdings die vermehrten und geordneten Schätze unserer Boisserée's mich erwarteten. Ich ergebe mich aber drein, besonders da ich dießmal nur kurze Zeit von Hause wegbleiben kann.

Hierbey erfolgt meine abgeschlossene Jahresrechnung, welche mit der Ihrigen zu vergleichen bitte. Was mir zu Gute bleibt werde nach und nach gelegentlich erheben.

Zugleich äußere einen Wunsch: daß ich doch möchte vier Velin- und acht Schreibpapierexemplare der Supplemente zu meinen Werken erhalten, [256] Freunde denen ich die vorige Ausgabe verehrt, mahnen mich darum.

Ferner wünschte ich die Herderischen und Schillerischen Werke um einen billigen Preis zu erhalten, da ich den Ladenpreis nicht gern zahlen möchte. Wollten Sie mir mit irgend einem Rabatt dazu verhelfen; so würde ich es dankbar erkennen.

Der Divan ist nun endlich beysammen und ich bin sehr zufrieden diese Arbeit los zu seyn, die sich im Fortschreiten auf manche Weise immer schwieriger machte. – An dem morphologischen Hefte wird gedruckt; Kunst und Alterthum kommt nächstens auch wieder an die Reihe; der dritte Band der italiänischen Reise ist eingeleitet und manches andere Biographische zusammengestellt. Möge es noch eine Zeitlang so fortgehen und ich mich Ihres Wohlwollens und Ihrer Theilnahme zu erfreuen haben.

Die Beylagen, in so fern es thulich, gefälligst zu beachten bittend

Hochachtungsvoll

treulichst

Weimar den 11. August 1819.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7ED5-3