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An Marianne von Eybenberg

Sie haben mir, theuere Freundin, durch Ihre lieben Briefe einen sehr lebhaften Wunsch erfüllt; – denn daß wir für Sie besorgt waren, werden Sie uns zutrauen. Wir sind nunmehr gar sehr beruhigt, daß wir Sie, nach so manchen ausgestandenen Sorgen und Unbequemlichkeiten, an einem sichern Ort wissen. Gedenken Sie auch unserer in Breslau und Warmbrunn und sagen mir von Zeit zu Zeit ein Wort.

Von mir kann ich wenig melden, denn ich habe dieses Jahr viel Zeit verloren. Nur seit vier bis sechs Wochen konnte ich in Jena zu einiger Thätigkeit kommen. Der zweyte Theil des Romans hat in dieser Zeit einigen Bestand gewonnen, und ich kann noch hoffen, daß er vor Michaelis Ihnen irgend wo begegnen wird. Man findet sich schon glücklich genug, wenn man sich in dieser bewegten Zeit in die Tiefe der stillen Leidenschaften flüchten kann. Das beste Lebewohl.

Weimar den 16. Juni 1809.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Marianne von Eybenberg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-81C9-A