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An Heinrich Carl Abraham Eichstädt

Ehe ich nach Lauchstädt abgehe, lasse ich Beykommendes für den morgenden Botentag zurück.

Professor Meyer wird die Illumination der Kupfer besorgen.

Hiebey folgt:

1. Kunstnachrichten von Petersburg. Wenn Sie diesen Platz gönnen wollen, so ist weiter nichts dagegen einzuwenden. Freylich sieht man in eine unendliche Leere und Insufficienz hinein. Doch wo ist es besser!

2. Recension von Schwarz kann wohl gehen. Es ist ein verständiger Empiriker, der das a priori zu schätzen weiß und wieder recht gut fühlt, wo es nicht eingreift.

3. Recension von Landvoigt möchte hingehen. Er trifft freylich den Nagel nicht auf den Kopf; ist ein sinniger Liebhaber der Kunst, aber kein Kunstverständiger, deswegen er drum herum geht, ohne recht anzugreifen. Er giebt in dem gegenwärtigen Fall weder vom Gedicht, noch vom Dichter ein anschaulich Bild, [192] welches doch so leicht gewesen wäre. Baggesens fratzenhaftes Talent ist gar nicht schwer zu beurtheilen.

4. Recension von 373 – etwas lang, aber sehr gut. Da dieses naturphilosophische Eisen einmal heiß ist, so können wir zufrieden seyn einen Schmied gefunden zu haben, der gut draufschlägt. In Bezug auf eine solche Recension kann er sich künftig kurz fassen.

5. Der Brief von Johannes Müller hat mich gefreut; ich werde ihm ehstens schreiben.

6. Beyliegendes Blatt von Herrn Dr. Schelle bitte gelegentlich nach Leipzig abgehen zu lassen.

Sobald ich von Lauchstädt zurück bin, habe ich das Vergnügen Sie wiederzusehen.

Weimar d. 17. Aug. 1804.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1804. An Heinrich Carl Abraham Eichstädt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-81CE-F