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An Christian Daniel Rauch

Geneigtest zu gedenken.

1) Der Vorschlag der Herrn Berliner, das aus den Wellen hervorsteigende Viergespann auf die Rückseite der Medaille zu bringen, wird mit Dank angenommen.

2) Auch wünscht man die Abtheilung des innern Rundes, so wie die zurückgehende Zeichnung gibt, beybehalten zu sehen, daß nämlich der untere Theil, worin die Inschrift kommt, kleiner sey.

3) Man wünscht die Figuren des Thierkreises, nach der zurückkehrenden Zeichnung, in halber Gestalt gebildet, und ist überzeugt, daß wenn die Berliner Freunde dem Medailleur mit ihren plastischen Talenten zu Hülfe kommen, etwas höchst Erfreuliches mit dem Antiken wetteifernd entstehen werde.

4) Das Honorar der hundert Ducaten verwilligt man gern dem wackern Künstler.

5) Jedoch was die einzelnen Gepräge betrifft, wünschte man gern einige Ersparniß zu machen.

6) Die silberne Medaille betreffend: Sie würde zwey und ein Viertel Loth halten, das Loth 21 Groschen Weimarisch, ihr Silbergehalt würde sein seyn (fin titre), und wäre daher der Werth an Silber zwey Thaler; was könnte von denen verlangten vier Thalern abgehen?

[232] 7) Die bronzne Medaille dürfte ja wohl um 14 Groschen geliefert werden können.

8) Was die Bronzefarbe betrifft so wünscht man einige Muster zu sehen; die Loosische Farbe will nicht gefallen, sie sieht so gemein aus. Die Genfer dagegen gibt der Medaille ein edleres Ansehen. Die neulich übersendete zu Beförderung des Gewerbfleißes nähert sich unsern Wünschen am meisten, nur ist sie noch etwas Weniges zu hell; doch muß man sich in Acht nehmen in's ganz Dunkle zu fallen, wie es den Mayländern wohl begegnet.

9) Sollte wider Verhoffen dem Stempel ein Unglück widerfahren, so würde man sich billig finden lassen.

10) Auch wünschte man einen Probedruck der Rückseite zu sehen.

Weimar den 20. Junius 1825.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An Christian Daniel Rauch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-86F5-F