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An Johann Friedrich und Elisabeth Cotta

Die beiden an ich von einem hochverehrten Freundepaar erlassenen Schreiben wieder vor mich legend, wird mir die Erinnerung des doppelten Unfalls, welcher mich vor kurzem betroffen, auf's neue lebendig; zugleich aber auch der tröstende Gedanke, welche herzliche Theilnahme bey weitentfernten Gönnern und Freunden unter solchen Umständen sich erwiesen. Jene Blätter sind mir deswegen vielfach werth, weil, vin lieber Hand geschrieben, sie mir von der allerhöchsten Gnade die treuste Versicherung geben, eines Gutes, das mir für mein ganzes Leben ein unerläßliches Bedürfniß geworden. Können Sie, meine Theuerster, am rechten Orte zu gelegener Zeit dasjenige aussprechen, wozu mir die Worte fehlen, so werd ich im höchsten Grade verpflichtet seyn.

Sagen Sie sich selbst das Verbindlichste und verzeihen, wenn ich mich dießmal in wenig Worten zusammenfasse. Die wiederholten Unbilden, die mich betroffen, versetzen mich in einen Zustand, dem ich nach allen Seiten hinzu genügen mir kaum die Kraft fühle.

[61] Erhalten Sie mir bis zu geruhigen Tagen und weiteren Verhandlungen einen geneigten wohlwollenden Antheil.

Ew. Hochwohlgeb.

ganz gehorsamster

Diener

J. W. v. Goethe.

Weimar den 28. December 1830.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1830. An Johann Friedrich und Elisabeth Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-87CE-1