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An Johann Friedrich Cotta

In dankbaren Erwiderung Ew. Wohlgeb. gefälliger Zuschrift vom 18. März vermelde, daß mit der heutigen fahrenden Post ein Packet in Wachstuch an Dieselben abgegangen ist. Es enthält die zwey ersten Bände meiner Werke, worin die kleinen Gedichte enthalten die zwey ersten Bände meiner Werke, worin die kleinen Gedichte enthalten sind, sodann die zwey folgenden, enthaltend Wilhelm Meister.

Zugleich ein kleines Packet für das Morgenblatt: das deutsche Theater überhaupt, besonders die Bemühungen des Weimarischen betreffend. Ich denke [238] unter dieser Form manches zur Sprache zu bringen, worüber sich zu erklären sonst keine Gelegenheit findet.

Ferner hab ich die Hälfte einer Novelle beygelegt, sie sollte auch einen Theil der Wanderjahre Wilhelm Meisters ausmachen; mögen Sie solche in dem Damen-Calender abdrucken lassen, so werde ich aufgeregt werden, Fortsetzung und Schluß zu schreiben, welche schon mehrere Jahre vorbereitet sind, zu deren Ausführung ich aber nicht habe gelangen können.

Aufrichtig erfreue ich mich Ew. Wohlgeboren fortgesetzter Thätigkeit auch für's Ganze: es ist gewiß gegenwärtig kein größeres Verdienst als für das Wohl einzelner Staaten zu arbeiten, weil alles zweckmäßige und Wohlgereichte als Beyspiel und Anfeuerung allen zu Gute kommt.

Freylich ist bey den neuern ungeheuern Ereignissen die ganze Welt mehr gespannt als erregt, doch sind wir ja in so vielen Jahren gewohnt, von Tag zu Tag zu leben, und unsere höhern und geringern Pflichten, in Hoffnung der Zukunft auf gut Glück auszuüben.

Auf alle Fälle hoffe ich nächsten Sommer unserm gemeinsamen Zwecke widmen zu können.

Darf alle Fälle hoffe ich nächsten Sommer unserm gemeinsamen Zwecke widmen zu können.

Darf ich ersuchen mir die Ankunft des bedeutenden Packets melden zu lassen.

ergebenst

Weimar d. 27. März 1815.

Goethe. [239]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8C61-9