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An Johann Friedrich Heinrich Schlosser

[19. Juni 1819.]

Dießmal theuerer, trefflicher Freund, geht es mir wie schon oft, daß ich meinem Dank für Gefälligkeit neuen Wunsch und Bitte auf Gefälligkeit zufüge. Dießmal wenigstens nicht ohne Zuversicht daß ich Ihnen zugleich ein wahres Vergnügen bereite.

Der jüngere Sohn des verewigten Schiller, im preußischen Rechtssache am Niederrhein als Assessor angestellt, überbringt Gegenwärtiges und erweckt gewiß, auf mehr als eine Weise, Ihre Theilnahme. Lassen Sie ihn also hiedurch mehr angekündigt als empfohlen seyn. Sollten Sie ihm auf den Grad geneigt werden, daß Sie ihn weiter fort, Mayn und Rhein hinab, durch freundliche Worte beförderten, so werden Sie auch mich dadurch gar sehr verbinden. Ihrem Herrn Bruder in Coblenz wünscht ich bey dieser Gelegenheit auch herzlich empfohlen zu seyn.

An dem Tage da ich dieses abgebe, erhalte ich Ihre gütige Nachricht, daß das Geld ausgezahlt worden, nur finde eine Differenz darin, daß Ihr Brief von vierundzwanzig Carolin spricht, da die Quittung nur auf zwanzig lautet. Aufklären wird sich dieses leicht; möge das Kunstwerk selbst glücklich anlangen.

Einem Packet das im Wechsel in diesen Tagen an Sie abgeht wünsche freundlichen Empfang.

[194] Mögen Sie mir doch sagen, ob Geheimderath von Willemer wieder zu Hause ist? er hat seit seiner Abreise von Berlin nichts wieder von sich hören lassen.

treulichst

Weimar den 16. Juny 1819.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An Johann Friedrich Heinrich Schlosser. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9026-E