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An Franz Kirms

Ew. Wohlgeboren

haben mir ein Schreiben des Bassisten Hübsch an Serenissimus gerichtet zugestellt, welches mich, ob ich gleich die zudringliche Grobheit dieses Menschen lange kenne, dennoch in Erstaunen gesetzt hat. Da, wie Sie mir melden, Durchlaucht der Herzog einen Vortrag darüber befohlen, so kann ich kein ander Botum darüber abgeben, als daß man Höchstdieselbe unterthänig bitte, diesen Burschen durch die Polizei sogleich aus der Stadt schaffen zu lassen und uns dadurch diejenige Satisfaction zu verschaffen, die wir wohl in unserm schweren und leidigen Geschäftsgang verdienen. Von einer Akademie im Schauspielhause kann gar die Rede nicht sein; dazu ist der Rathhausaal da. Ich für meine Person gestehe, daß ich den Affront nicht ertragen würde, wenn dieser Mensch nochmals unsere Bühne beträte. Dieses habe ich kurz, deutlich und eilig hiermit äußern wollen, um den Vorwurf eines Zauderns und Verspätens abzulehnen.

Weimar, 27. Februar 1811.

G. [42]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1811. An Franz Kirms. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-91F0-4