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An Sophie von La Roche

Liebste Mama.

Die Max sah ich gestern in der Comödie, sie ist nicht mit mir zufrieden! Lieber Gott bin ichs doch selbst nicht. Sie hat Kopfweh! – Läßt Sie bitten ihr Rath zu geben, und im Briefe Bewegung zu rathen, die arme Puppe stickt so zu Hause.

Sie fragten nach Lenz! – Es thut mir leid für Wieland dass er den sich aufgereizt, und auf eine abgeschmackte Weise aufgereizt hat, da ich ruhig bin. [196] Es ist ein unglücklicher Mann von der Seite, ich hab meine Freunde gebeten mir seinen Nahmen nicht mehr zu nennen. Lenz versöhnt sich ihm nicht, und Lenz ist ein gefährlicher Feind für ihn, er hat mehr Genie als Wieland, obgleich weniger Ton und Einfluss, und doch – – Ja liebe Mama, ich muss die Welt lassen wie sie ist, und dem heiligen Sebastian gleich, an meinen Baum gebunden, die Pfeile in den Nerven Gott loben und preisen. Halleluiah Amen. d. 15. S. [Frankfurt 1774.]

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1774. An Sophie von La Roche. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-952C-F