17/4834.
An Friedrich Carl Graf von Thürheim
[30. Januar.]
P. P.
Ew. Exzellenz werden das gegenwärtige Scheiben, mit der Beylage, nach Dero, mir von so vielen Seiten bekannt gewordenen Gesinnungen, gewiß entschuldigen.
Nicht um einen jungen Künstler erst Hochdenenselben bekannt zu machen und zu empfehlen, der gewiß schon bekannt und durch sein Talent empfohlen ist, sondern aus der Überzeugung daß es eine angenehme Empfindung erregt, wenn die unsrigen die wir schätzen auch von andern hochgehalten werden, nehme ich mir diese Freyheit.
Der junge Wagner verdient allerdings, so wie ich ihn aus seinen Arbeiten und schriftlichen Äußerungen kennen lernen, Unterstützung und Beförderungen, wozu er wohl, innerhalb des, durch Ew. Exzellenz ausgebreitete Thätigkeit, neubelebten Staatskreises am ersten gelangen kann.
Möchten Ew. Exzellenz geruhen ihm seinen Pariser Aufenthalt zu erleichtern, und eine Reise nach Italien, besonders nach Rom, zu begünstigen; so läßt sich vorsehen, daß derselbe sowohl durch eigne Werke seinem Vaterland Ehre machen, als auch durch Bildung heranwachsender Künstler vorzügliche Dienste leisten werde.
[41] Treffen diese meine Hoffnung mit Ew. Überzeugung zusammen; so bleibt für den jungen Mann nichts zu wünschen übrig, daß er, bey einem, wie es scheint, geregelten und gesitteten Wesen, einer dauerhaften Gesundheit genieße, um seinem Gönner durch glücklichen Erfolg die schönste Gegengabe darzubringen.
Der ich mit aufrichtiger Verehrung und Ergebenheit mich zu unterzeichnen die Ehre habe.