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An Johanna Fahlmer

[Frankfurt, März 1774.]

Ich muß Ihnen melden gute Tante dass ein gewisses Schand und Frevel Stück, Götter Helden und Wieland, durch öffentlichen Danck vor kurzem bekannt gemacht worden. Ich habe der erste seyn wollen Sie davon zu benachrichtigen, daß wenn Sie etwa darüber mit dem Verfasser zu brechen Willens wären Sie's da bonne grace thäten und ohne weiter zu brummen [152] und zumutzen ihm einen Tritt vorn Hintern gäben und sagten: schert euch zum Teufel, ich habe nichts gemeines mehr mit euch.

Ubrigens schlendert das Leben hier so fort, und meine Zeichnung ist das beste an mir. Sagen Sie Mamachen, dass das versprochne Fassnachtsstückel nicht ausbleiben soll. Ich binn fleisig gewesen, nur ist noch nichts produzibel, und ein bissgen früher und später thut doch in der Welt nichts wo das gar nicht so manchmal einem das Nachsehn läßt. Adieu. Ist's wahr, daß Sie Lotten wieder mit bringen. Ich mag ihr wohl manchmal etwas vorplaudern, Sie wissen ia wies geht wenn ich in's prophetische radotiren komme. Adieu. Wollen Sie mich behalten wie ich binn, so binn ich immer der Alte.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1774. An Johanna Fahlmer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9645-D