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An Carl Friedrich Zelter

Es fehlt deinen sämmtlichen Briefen zwar nicht an Liebenswürdigkeit im besten Sinne, der vorletzte jedoch thut sich an besonders Anmuth hervor. Gründliche Kenntniß, die sich am glücklichsten Talent erfreut und durch ein innres Wohlwollen mit dem größten Behagen begünstigt wird, druckt sich so rein und schön darin aus daß ich wünschen muß, du erlaubtest[28] einige Stellen im Chaos abdrucken zu lassen. Es ist ganz allein mein Wunsch und Trieb, Ottilie weiß noch nichts davon.

Dein Zugeständniß zu beschleunigen schicke ich hier eine Abschrift, aufgebrochenes Blatt geschrieben, damit du das Fragliche überschauest, auch vielleicht, nach Befund, ab- oder zuthust.

Eiligst sage noch daß die Briefe von 1829 angekommen sind; daß ich dir Geduld wünsche die Urtheile deiner Umgebung zu ertragen; daß ich an Hotho ein freundlich Blatt geschrieben, wie er es gar wohl verdient, daß du dem Herrn Grafen Redern für den Steindruck dankest und ihm versicherst daß ich nichts mehr wünschte als das lebhafte Berlin vor so einem ernsten Werke vorüber wandeln zu sehen. Wie steht es mit Felix? hat er sich erholt um uns bald zu entzücken?

eiligstes Lebewohl

Weimar den 21. April 1830.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1830. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-99CD-1