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An Nikolaus Meyer

[Concept.]

[18. Januar 1815.]

Vergangenes Frühjahr hatte ich Hoffnung, mein würdiger Freund, mich Ihnen zu nähern, indem ich den Vorsatz faßte nach Eylfen zu gehen. Da sich aber meine Curfahrt nach Wiesbaden wendete, so mußte ich auf jene Aussicht Verzicht thun. Am Rhein, Mayn und Neckar habe ich wohl drey Monate verlebt, und dort manches Angenehme und Gute genossen; denn freylich haben jene Gegenden einen Glanz und eine Heiterkeit, die wir in nördlicher Lage vermissen, doch wollen wir gern mit Himmel und Erde zufrieden seyn, wenn uns nur der Friede beschert bleibt, an dessen Abwesenheit wir so lange gelitten.

Ihre schöne und mannigfaltige Sendung erwidre ich dankbar, und wünschte etwas dagegen erstatten zu können, welches mir vielleicht in einiger Zeit gelingt.

Wie sehr erfreu ich mich an Ihrem und der Ihrigen Wohl. Sie haben durch Thätigkeit und Leiden verdient, daß ihnen endlich auch glückliche Tage zu Theil werden. Lassen Sie mich Ihrem Kreise wie sich die Meinigen empfehlen, und bleiben Sie meiner dauerhaften Anhänglichkeit versichert.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Nikolaus Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9BD0-5