1828, nach Mitte Juli.


Mit Barbier Schmidt
und Karl August Christian Sckell

Nach kaum achttägigem Aufenthalte in Dornburg bezahlte er dem Barbier Schmidt ein Rasirmesser und eine Streichschale mit einem Ducaten, während Schmidt für beides nur zwei Thaler gefordert hatte. Bei dieser Gelegenheit richtete er an Schmidt die Frage, ob er nicht seinen Bedienten das Rasiren lehren wolle; er werde dafür erkenntlich sein. Es könne ja wohl der Fall eintreten, daß derselbe zu einer Herrschaft käme, wo es gern gesehen würde, wenn der Bediente zugleich diese Function verrichten könne. – Schmidt wurde bei der Abreise Goethes reichlich belohnt.

[308] Als mir Goethe von der Bereitwilligkeit Schmidt's, den Bedienten im Barbieren zu unterweisen, Mittheilung gemacht hatte, fügte er hinzu: es sei angenehm und für das spätere Fortkommen gewiß sehr zweckmäßig, wenn der Bediente auch etwas von der Gärtnerei verstände; er verlange einen solchen Bedienten nicht, aber es gebe Herrschaften, die eine solche Eigenschaft an ihren dienstbaren Geistern zu schätzen wüßten. Da nun sein Bedienter so wenig Beschäftigung habe, so sei es ihm wünschenswerth, daß ich ihm eine Anleitung zur Gärtnerei gebe; es sei nicht gut, daß ein junger Mensch nicht wisse, was er mit der Zeit anfangen solle. Leider sei dies sehr häufig der Fall, wie er bei dem öfteren Wechsel seiner Dienerschaft zu beobachten Gelegenheit gehabt habe. – Daß ich Goethes Wunsche willfahrte, ist selbstverständlich.

[309]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1828. 1828, nach Mitte Juli. Mit Barbier Schmidt. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A1FB-B