Bei der vorzüglichen Kunst-
fertigkeit des Malers
Kolbe in Cöln, scheint¹
und bei dem günstigen
Zeugnisse, welches ihm
der Professor d'Alton
ertheilt hat, scheint mir
derselbe den Vorzug vor
den übrigen Konkur-
renten zu verdienen,
welche sich zu Folge
Ihres Berichts vom 8ten
v. M. um die erledigte
Zeichnenlehrerstelle
in Bonn² bei der Uni-
versität in Bonn be-
worben haben. Bei Besetzg.
dieser Stelle kommt es
besonders darauf an,
einen Mann zu gewinnen,
welcher, ausser der Fä-
higkeit, einen gründlichen
Zeichen-Unterricht zu
ertheilen, auch im Stande
ist, die dortigen Studi-
renden für die bildende
Kunst überhaupt zu in-
teressiren, und in ihrem
durch die von ihm erlangte
Meisterschaft in seinem
Fache den Sinn und
die Empfänglichkeit
für die Werke der bildenden³ Kunst zu
wecken und auszubilden.[26r]Nach Allem, was ich bisher
über den p Kolbe in
Erfahrung gebracht habe,
wird er diesen und ähn-
lichen Forderungen, welche
an den Zeichen Lehrer
bei einer Universität
zu machen sind, vorzüglich
genügen können, und ich habe
daher weiter keinen An-
stand genommen, ihm
seinem Wunsche ge-
mäß die erledigte Zeichen-
lehrer Stelle bei der
dortigen Universität
mit dem etatsmäßigen
Gehalte von ✍200. rthl.⁴
✍zu übertragen. In der
Voraussetzung, daß er
schon im Laufe des künf-
tigen Monats in Bonn
eintreffen und daselbst
seine Wirksamkeit
beginnen werde, so wie
auch um ihn für die
Reise- und Umzugs-
kosten angemessen zu
entschädigen, ermächtige
ich Ew. p an den p Kolbe
die ihm bewilligte Be-
soldung schon vom 1ten
Januar d. J. ab zahlen
zu lassen. Endlich beauf-
trage ich Ew. p, eine
förmliche Bestallung
für den p Kolbe zu
entwerfen, und hierher
zur Bestätigung ein-
zureichen, auch wegen
seiner Vereidigung[26v]das Erforderliche zu ver-
anlassen.

Die urschriftlichen
Anlagen Ihrer Berichte
vom 8ten v. M. nebst
den eingereichten Zeich-
nungen des Zeichenlehrers
Leoerfolgen hiebey
zurück.