[Flora saß auff ihrem Throne]

Flora saß auff ihrem Throne/
Bey ihr sah man die Napeen
Unter tausend Blumen stehen;
Loß und Glücke solten weisen/
Welch am meisten sey zu preisen:
Was geschach? Die weisse Bohne
Ward der Anemone.
Flora rieff mit hellem Thone:
Manche spürt man übel riechen/
Ob sie schön: die Veyeln kriechen/
Rosen stechen/ Liljen färben/
Nelcken welcken/ Tulpen sterben:
Drum für aller Blumen Crone
Gilt mir Anemone.
Nord-Wind/ wenn du mir zu Hohne
Mit verneutem Winter dräuest/
Schnee und Hagel um dich streuest/
Will ich zwar gedultig lassen
Manche weiche Blum' erblassen/
Aber diß beding' ich/ schone
Meiner Anemone.
Venus mit dem zarten Sohne
Kam in Garten Blumen brechen/
Hörte diese Worte sprechen/
Sagte/ daß Sylvanders Treue
[319]
Bald die schönste Blum erfreue?
Geh/ und krön' ihn/ Kind/ zu Lohne
Mit der Anemone.
Amor war bereit zur Frohne/
Flochte für den treuen Hirten
Anemon auff grüne Myrthen:
Dieser sang mit tausend Freuden:
Weil ich werde Lämmer weyden/
Wo ich treibe/ wo ich wohne/
Blüh' mir Anemone!
[320][3]

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TextGrid Repository (2011). Abschatz, Hans Aßmann von. Gedichte. Gedichte. Anemons und Adonis Blumen. [Flora saß auff ihrem Throne]. [Flora saß auff ihrem Throne]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-D25A-7