[13] Lied

1798.


Herrliche Sonne, du leuchtest hier oben,
Mond und Gestirne, ihr wandelt herab –
Weil ich denn liebe, so will ich euch loben,
Frühe bescheint ihr des Schlummernden Grab.
Singe mir, heilige Stimme der Liebe,
Nachtigallkehle, den kurzen Gesang,
Riesle mir, murmelnde Quelle, bis trübe
Lethe mir reichet den traurigen Trank;
Spielet, ihr Götter der Freude, ihr losen
Freundlichen Knaben, im holden Verein,
Kränzet die rosige Stirne mit Rosen,
Füllet den Becher mit goldenem Wein!
Führt in der Schönheit umschmeichelnden Banden,
Musen und Grazien, führt mich die Bahn.
Reich mit den Blüten Mnemosynens landen
Eure Geweihten im stygischen Kahn.

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Lied. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0365-B