Ruf an Gott

1836.


Du, der Licht war vor meinem Tage,
Du, der Klang war vor meiner Klage
In der Gestirne Jubelgesang,
Du, dem Sonnen und Welten entrollten,
Eh' meine Sinne fühlten und wollten,
Hilf, Herr! Mir ist die Seele so bang.
Du, der Licht bist, laß es durchdringen,
Du, der Klang bist, laß es erklingen,
Hauche von oben himmlischen Wind,
Hauche den Odem ewigen Lebens,
Daß entfliehen die Schauder des Bebens –
Hilf, Gott! Höre dein flehendes Kind!
Aus dem Lichtmeer nur einen Funken,
Wie ich einst ihn selig getrunken!
Aus deiner Wonne nur einen Ton! –
Und es wehen die Lüfte des Lebens,
Und es fliehen die Schauder des Bebens –
Du bist Vater, ich wieder dein Sohn.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Ruf an Gott. Ruf an Gott. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-045B-C