2. Der Spielmann.

Eines Tages ging ein Spielmann von Blonhofen aus spät Abends nach Hause. Unterwegs kam er an einem Wirthshause vorbei, das er vorher niemals da gesehen hatte; und drin brannten noch Lichter, und die Leute tanzten und lärmten. Er glaubte, daß er sich verirrt habe, und er ging hinein. Man hieß ihn aufspielen, und er that's, und die Tanzenden bezahlten ihn mit Goldstücken. Gegen Morgen hin verließ ein Paar ums andere das Wirthshaus; und als man in Blonhofen das Gebet läutete, war mit einem Male Alles verstorben, sammt dem Wirthshaus. Der Spielmann aber saß auf dem Galgen. Und wie er sich nach seinen Goldstücken umsah, da waren es lauter Glasscherben. Die warf er unmuthig weg. Später aber, als er nach Haus gekommen, fand er noch ein Stück in der Tasche, das war ein Goldstück. Er ging darauf wieder zum Galgen zurück, um die weggeworfenen Stücke wieder zu suchen; er entdeckte aber kein einziges mehr.

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TextGrid Repository (2011). Aurbacher, Ludwig. Märchen und Sagen. Ein Volksbüchlein. Zweiter Theil. 2. Allerlei erbauliche und ergötzliche Historien. 47. Volkssagen aus Oberschwaben. 2. Der Spielmann. 2. Der Spielmann. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-144F-9