750. Das Spielhaus

Zu Tiefenort steht ein steinern Haus, wie ein kleines Schlößchen. Vorzeiten besaß es ein Ritter, der über all Maßen das Spiel liebte. Einst spielte dieser mit einem andern Ritter und verlor Geld und Gut. Zuletzt stand auch das Haus auf einem Kartenblatt, und der Gegner gewann das Haus durch ein Trumpfblatt, die Rot-Sechse. Erfreut nahm der die Karte in sein Wappen auf, legte sich den Beinamen Spielhaus zu und nutzte sein Eigentum. Doch kam es nachderhand in andere Hände, und es sind keine Nachrichten von des Gewinners Familie und Nachkommen zu Tiefenort vorhanden. Das Gut heißt aber immer noch das spiel-hausische, und am Gebäude ist das steinerne Wappen des glückhaften Gewinners zu sehen. Nicht minder hängt sein ritterlicher Schild in der Kirche und zeigt auf einem in die Länge geteilten Felde, dessen Tinkturen Schwarz und Silber, die Rot-Sechse. Auf dem Helm hält ein Arm dieselbe Karte empor. Wenn der Pfarrer predigt, kann er gerade auf die Karte sehen.

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TextGrid Repository (2011). Bechstein, Ludwig. Sagen. Deutsches Sagenbuch. 750. Das Spielhaus. 750. Das Spielhaus. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-267F-C