26. Die Basler Uhrglocke

Vorzeiten haben die Basler in ihrer Stadt eine sondre Zeitrechnung gehabt, daß allemal die Uhrglocke eine Stunde früher schlug als anderswo, darüber gehen noch verschiedene Sagen. Es habe ein Konzilium zu Basel noch etwas länger gedauert als der Unterflachsenfinger Landtag, nämlich dreizehn volle Jahre, das sei geschehen 1431 bis 1444, und da habe man die Zeit beschleunigen wollen und die Uhr um eine Stunde vorgerückt, sei aber mit diesem Fortschritt kein Haar breit weitergelangt. Andere sagen, daß einstmals eine Verschwörung zu Basel angezettelt gewesen sei, und hätten die Verschwörer zur zwölften Stunde den Rat überfallen und meuchlings ermorden wollen. Aber der allsehende Gott habe das durch ein Wunder verhindert, indem alle Glocken der Stadt mit einem Male statt zwölf Uhr ein Uhr geschlagen. Dadurch sei über die Aufwiegler ein sonderbarer Schreck gekommen, ihr Anschlag sei vernichtet, sie selbst verraten und insgesamt erschlagen worden. Darauf habe der Rat verordnet, stets die Uhrglocke eine Stunde vor der gewöhnlichen Zeit vorausschlagen zu lassen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Bechstein, Ludwig. Sagen. Deutsches Sagenbuch. 26. Die Basler Uhrglocke. 26. Die Basler Uhrglocke. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-2981-A