2.

Was du gefühlt hast, stammelnd, ungefüge,
Ich durft es dir und mir zum Kranze runden,
Du hast die Worte, ich den Sang gefunden, –
Ach, daß ich noch die schönen Kränze trüge!
[289]
Was waren das für Tage, was für Flüge
Im Trostland Traum! Die Schwere überwunden,
Wir beiden eingeflügelig verbunden, –
Und heute höhnt die Leere gähnend: Lüge!
Ich muß von mir auch diese Blätter geben;
Es sei kein Rest an mir von jener Zeit;
Das Wort von dir, das ich vermelodeit,
Soll mit dem Glück ins Dunkel rückwärts schweben.
Mich ruft das Licht, ich muß ins klare Leben.
Fliegt, Flatterlügen, fort! Ich bin bereit.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2011). Bierbaum, Otto Julius. 2. [Was du gefühlt hast, stammelnd, ungefüge]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-305A-F