[175] Bilder und Traeume
[176] Segenschwerer Traum
Freundliche Vision
[177] Allegorie
Traum-Exegese
[181] Der Vögel Vorgesicht
(Herrn Wilhelm Weigand zugeeignet.)
Pan an die Sterne
Heut in der Nacht riß der Sturm ein Loch, ein großes zackenzinkiges Loch in den Himmel.
Schwefelgelb wars und grell geädert mit ultramarinblauen Streifen. Ich sah wie hinter einem Netzgeflechte direkt in den endlos gurgelnden Raum der Welt.
[183] Was sah ich?
Nun:
Sämtliche Sterne rollten im Polkatakt, hotteltitteltei! hotteltitteltei! immer im Kreise 'rum, immer im Kreise 'rum mit viel Gefühl und soviel Temperament, daß es mir schien, sie hätten zuviel vom süßen Weltenweine gesoffen.
Aber in der Mitte saß auf aller Sonnen Sonne der große Pan gemächlich. Auf seinen kreuzweis untergeschlagenen, haarigen, sehr haarigen Bocksbeinen saß er und summte im Hotteltitteltakte ein Lied:
Ekstase
[185] Maestro Tod
[187] Himmlisches Abenteuer
Dame Glück
Licht
Brautführer Tod
Der Bräutigam:
Ich lese Lieder aus fremden Seelen, aber alle Lieder künden mir nur dich und deine Seele.
Und über Wiesen schau ich und tausende Blumen, aber überall seh ich nur dich und die Blume deiner Schönheit.
Komm, o komm, du meiner Seele lebendiges Gedicht, du meiner Seele atmende Blume, komm! Komm, du mein Leben!
Wie du so bebst! Gieb, gieb mir deine Hand! Ich habe mich so sehr nach dir gesehnt, und wie du kamst, bin ich erschrocken.
Die Braut:
Ich habe mich nach dir so bang gesehnt; nun bin ich froh.
Mir wars, mich führte Wer zu dir, und Einer spräche leis an meinem Ohr: Geh hin, geh hin, heut überschattet dich an seiner Brust das tiefe, tiefe Glück, in dem der Sonne Aufgang ist und Niedergang!
[193] Und mir war bange, da ich zu dir ging.
Nun bin ich froh.
Der Brautführer:
Sterne führ ich einander zu im Kreislauf geketteter Ewigkeiten und bin im Aneinanderflügeln des Mückentanzes.
Von meinem Atem getragen fliegen die Samenstäubchen aus Blütennarben in Blütenkelche, und was ich raune, bebt im Herzen der Braut und läßt die Brust des Bräutigams drängend gehn.
Wohin ich führe, braucht ihr nicht zu fragen. Fühlt euch, so fühlt ihr mich.
Ich segne euch.
Nachtwandel zum Glück
Herbstvisite
Ein Gespräch.
Gesicht
Liebe und Tod
Die Nonne
Gott zeigt Adam das Paradies
Aus der Herrgottsperspektive
(Meinem lieben Kameraden Frau Anna Croissant-Rust, zugeeignet.)
Pans Flucht
(Herrn Felix Mottl zugeeignet.)
[220] Golgatha
[226] Vision des Geißlers
[227] Die heiligen drei Könige des Elends
Christoph, Rupprecht, Nikolaus
(Herrn Siegmund von Hausegger zugeeignet.)
Des Teufels Nähfaden
[232] Die Nacht
Die Herberge
(Für meinen lieben George Hofinger.)
[235] Abend und Nacht
[236] Mythologie
Ein Traum
(Herrn Eugène Demolder zugeeignet.)
Barocke Bilder
(An Otto Erich Hartleben für den Pierrot lunaire.)
1.
2.
3.
Die Juli-Hexen
(Der kleinen Sibylla Blei zum Lesen, wenn sie größer ist.)
Traum im Walde
Ernte
(Für meinen lieben Liliencron.)
Schwerer Traum
Fieberlied
(Für Johannes Schlaf.)
Innocentia
(Nach Franz Stucks Gemälde; dem Meister gewidmet.)
Der schwarze Ritter
(Nach einem Thoma'schen Bilde.)
[253] Alter Wein und junges Blut
(Zu Böcklins Altrömischer Weinschänke.)
Bildchen
[255] Drei trunkene Lieder zur Harfe
(Für Paul Scheerbart.)
1.
[256] 2.
3.
Groteske
(An Hermann Bahr.)
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- Zitationsvorschlag für diese Edition
- TextGrid Repository (2011). Bierbaum, Otto Julius. Bilder und Traeume. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-3407-9