»Eine Liebe ist der andern wert«

Umhüllst Du Dich mit Ernst und tiefem Schweigen
Und sprichst von Kälte und von nicht verstehn
So sehe ich Dianen vor mir stehn
Und nimmermehr wird sich ihr Sinn erweichen,
Doch lieber möcht ich Phöben Dich vergleichen
Du bist so kalt und leuchtest doch so schön
Und hast Du freundlich mich nur angesehn
Sich Wunsch und Sehnsucht still in mir erzeugen.
Endimion, möcht' ich auf Latmos lauschen
Die Wärme die mich heimlich lang verzehrt
Mit Phöbens kühlen milden Strahlen tauschen
Hast Du mich Holde! freundlich doch belehrt
Und ewig wird Dein Ausspruch mich berauschen,
»Daß eine Liebe wohl der andern wert.«

Notizen
Entstanden 1800. Erstdruck 1921.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Brentano, Clemens. »Eine Liebe ist der andern wert«. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-420D-E