Frühling

Der Frühling ist kommen, die Erde erwacht,
Es blühen der Blumen genung.
Ich habe schon wieder auf Lieder gedacht,
Ich fühle so frisch mich, so jung.
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Die Sonne bescheinet die blumige Au,
Der Wind beweget das Laub.
Wie sind mir geworden die Locken so grau?
Das ist doch ein garstiger Staub.
Es bauen die Nester und singen sich ein
Die zierlichen Vögel so gut.
Und ist es kein Staub nicht, was sollt es denn sein?
Mir ist wie den Vögeln zu Mut.
Der Frühling ist kommen, die Erde erwacht,
Es blühen der Blumen genung.
Ich habe schon wieder auf Lieder gedacht,
Ich fühle so frisch mich, so jung.

Notizen
Entstanden 1822, Erstdruck 1827.
Lizenz
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Chamisso, Adelbert von. Frühling. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-4E08-5