6.

Es spiegelt sich das Abendrot
Goldgelben in den Regenpfützen ...
Und schmiegt sich an die Scheiben dicht,
Daß sie wie rote Feuer blitzen ...
Geregnet hat's den ganzen Tag,
Nun hellt sich's noch, bevor es nachtet ...
– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –
Hast du dein ganzes Leben lang
Das Leben bodenlos verachtet:
Zur Stunde, wenn's zum Sterben geht,
Wird sich die Nacht noch einmal – klären,
Und wert, daß du sie krampfhaft hältst,
Wirst du sie finden, die – Chimären!

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TextGrid Repository (2012). Conradi, Hermann. Gedichte. Lieder eines Sünders. Inferno. Schwarze Blätter. 6. [Es spiegelt sich das Abendrot]. 6. [Es spiegelt sich das Abendrot]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-578D-0