22.
Menschen, die grösten Luffthändler
An die Welt

Die Welt hängt wie ein Ball in der erhabnen Lufft,
Die lichte Lufft muß die, die alles träget, tragen:
Aus ihrem Lauffe kommt die Lufft nach Wolbehagen,
Die Lufft macht, daß sie lebt, durch Land und Berg und Klufft.
Der Mensch befindets selbst. Lufft ist sein Auffenthalt,
Lufft zeucht er an, Lufft bläst er von sich nach Genügen:
Wir sehen in der Lufft sein gantzes Leben liegen.
Verläßet ihn die Lufft, stracks ist er todt und kalt.
[24]
Weil nun der Bau der Welt in eitler Lufft besteht
Wie sol nicht in der Lufft ihr Thun und Werck zustieben?
Der Mensch auch, weil er ist und wird von Lufft getrieben,
Ists Wunder, daß sein Wunsch hin in die Lüffte geht.

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TextGrid Repository (2012). Czepko von Reigersfeld, Daniel. Gedichte. Gegen Lage der Eitelkeit. Von der Eitelkeit zur Warheit. 22. Menschen, die grösten Luffthändler. 22. Menschen, die grösten Luffthändler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-5C06-9