Multa meum gaudia pectus agunt

Vor 1640.


Was ist zu erreichen
Hie in dieser Zeit,
Das sich möchte gleichen
Meiner Frölichkeit?
Nun ich mein Verlangen
Kühnlich mag vmbfangen,
Vnd mit meines Lebens Zier
Einen Reyen führ'?
Aller Pracht der Erden
Ist nur Rauch vnd Wind
Neben den Geberden,
Die du trägst, mein Kind;
Nicht die Güldne Sonne
Macht mir solche Wonne;
Solchen Glantz befind' ich nicht
An des Mondes Licht.
Hier in diesen Armen,
In dem Frewden Saal'
Hoff' ich zu erwarmen
Tausent-Tausent mal;
Hier in diesem Hertzen
End' ich meine Schmertzen;
Diese Brust sol meiner Pein
Niederlage seyn.
Mit den schönen Händen,
Welche Marmor ziert,
Wil sie mir verpfänden
Alles was sie führt;
Auff dem süssen Munde
Sol ich manche stunde
Künfftig weyden meinen Geist,
Der sich mir entreisst.
Liebste, laß vns leben!
Sey mein Trost in Noht!
Ich wil dir mich geben
Auch biß in den Todt;
Fleuch das rechte Lieben
Länger auffzuschieben,
Fort! hab' ich doch Recht dazu,
Was ich mit dir thue!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Multa meum gaudia pectus agunt. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6544-B