Die Flöte

Geweihter Hades, deiner Urkraft Flamme
Umfächert uns mit Feuerfingern fürchterlich;
Doch bangt mir kaum vor Stachels nahem Stich:
Mein Blicken rings auf Düsterung zum Stamme,
Damit er sich mit Rinde klar beklammre,
Befahl dem Glast: Zerfahl' geschwisterlich!
Im alten Walde sammelt sich das Ich,
Auch hilft mir Demeter, der Seele Amme.
So traut daheim, bei Tau und Morgenröte,
Verdankt das Auge Mandelzweigen Rast,
Denn himmlisch blühn sie auf ins Tal der Nöte.
Nun Amsel meines Liebens, frei vom Ast,
Beschwing dein Lied zum Lenz, mit Spiel der Flöte,
Wie du's von Hirten sanft vernommen hast!
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Däubler, Theodor. Die Flöte. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6B11-F