[Es schmückt die Herrschaft hohe Throne nicht]

Es schmückt die Herrschaft hohe Throne nicht;
Sie wohnt, o Lieb, in deinem Angesicht.
Den Tag erschafft die Sonne nicht; es tagt
Durch deiner Augen zauberisches Licht.
Dir huldiget gefesselt alles Sein,
Und keines ist, das seine Bande bricht,
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In deiner Hand ist Leben und Verderb,
Wie deine Willkühr unser Urtheil spricht.
Zwar wenig ist des Guten, das du thust,
Des Bösen ein unendliches Gewicht;
Doch morde nur und trinke Blut auf Blut!
Nicht geht mit dir der Himmel in's Gericht;
Nicht schreiben Engel deine Schulden auf;
Sie selbst entflammt, sie brechen ihre Pflicht.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Daumer, Georg Friedrich. [Es schmückt die Herrschaft hohe Throne nicht]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6F1B-E