Die Stadt stand steinern um mich hoch

Ich ging so hin in den dunkelnden Tag
Und zählte Stein bei Pflasterstein.
Nicht mal mein Schatten zur Seit' mir lag,
Die Leere war groß und Leere macht klein.
Die Stadt stand steinern um mich hoch,
Der Fluß trieb Fluten durchs Brückenjoch,
Als ob er das Liebste sich suchen muß,
Als müßten die Wasser sich sputen.
Mein Herz mir nicht von der Stelle mehr kroch,
Lag auf der Schwelle von Tag und Nacht,
Ich habe es kaum zum Gehen gebracht.
Den Tag, den lockten die Berge fort,
Sie hockten dunkel wie Zauberer dort,
Ein Berg machte Lachen aus Weinen.
Sein Blick konnt' unter Gruß und Genick
Die Toten lebendig mir machen.
Die Toten, die unter den Blättern liegen,
Die stiegen vom Berg mit zärtlichen Wangen.
Und eine kam über die Brücke gegangen,
Und sehen konnten es selbst die Laternen,
Die Tote blieb heiß mir am Herzen stehen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Singsangbuch. Liebeslieder. Die Stadt stand steinern um mich hoch. Die Stadt stand steinern um mich hoch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-73CB-C