[520] Nun wird es wieder abendstill

Nun wird es wieder abendstill.
Der Wind noch einmal atmen will.
Er biegt die Bäume hin und her.
Die Sonne schwand. Die Luft ist leer.
Und gelbe Wolken strahlen leicht.
Die Baumwelt dunkelt und verbleicht.
Die Wolken glänzen um das Haus.
Sie ziehn den Blick mir weit hinaus.
Ich schaue hin von meinem Tisch.
Der Wind verzischt, die Luft wird frisch.
Die Wolken wandelt tiefes Rot.
Das Haus versinkt, und mir wächst Not
Der Himmel wird der Erde gleich –
Ein großes totes Dunkelreich.
Und ich allein mit meinem Blut
Und in mir all der Wolken Glut.
Die Nacht mir um die Schultern hängt,
Die Nacht mich nicht so sehr bedrängt
Als Ruf um Ruf, den ich erstickt
Im Blut, das in die Leere blickt.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Des großen Krieges Not. Kriegsgedichte und Lieder der Trennung. Lieder der Trennung. Nun wird es wieder abendstill. Nun wird es wieder abendstill. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-7914-9