[95] Aus schwerer Stunde

Ich konnte nur noch lächeln;

ich war so traurig im Grunde,

daß meine eigne Stimme mir fremd klang.

Da traf mich Deine Stimme,

und ich konnte wieder lachen wie als Kind,

und Einmal weinten wir vor Glück.

O ich danke dir,

in dieser schlaflosen Nacht,

wo du fern von mir

zwischen Tod und Leben liegst.

Sieh, ich falte wie als Kind die Hände:

Bleib mir, laß mich nicht allein,

ich habe Furcht bekommen

vor den einsamen Nächten.

[96] Wenn du stürbest,

nein, ich würde nicht weinen,

meine Seele ist geübt im Trauern;

aber ich würde nie mehr lachen können.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Dehmel, Richard Fedor Leopold. Gedichte. Weib und Welt. Aus schwerer Stunde. Aus schwerer Stunde. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/