Menschenthorheit

Die Nixe in der stillen Flut,
sie weiß nicht, daß der Tod
aus ihrem wasserdunklen Blick
den Erdensöhnen droht.
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Sie kann nicht lieben, hassen nicht:
du Menschenkind allein
schaust in das rätseltiefe Auge
die Eigne Seele hinein.
Da schwillt und quillt entgegen dir
verdoppelt Glück und Weh;
du schaust und schaust, vergehst, versinkst, –
verwundert rauscht der See.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Dehmel, Richard Fedor Leopold. Menschenthorheit. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/