Es gehet zů / wie in König Artus hofe.

Konig Artus / den die historiē Arturus nennen / hat auch ein ewige gedechtnus bei den Teutschen hinder jhm gelassen / von wegen seines ehrlichen / züchtigen / auffrechten hoffhaltens. Artus ist ein König gewesen zu Britanien / welches mit einem ort an der Hunen land stoßt / da König Etzel vmb das jar / fünffhundert nach Christi geburt / herr war / welchs land mann nun die Hungern nennet. Sonst ists hinder Franckreich gelegen / daher Keyser Maximilian seinen gemahel holen wolt / die jm der König von Franckreich gewaltiglich name / vnd jm vorhielte. Diser Artus / König zu Britani / hat lust gehabt zu allem Ritterspil / wie mann es hat erdencken mögen / daran er keinen kosten hat erwinden lassen. Darumb haben alle König vnd Fürsten des gantzen Occidents / jre kinder vnnd Adel an König Artus hof geschickt / ritterspil / zucht /ehr / vnd mannliche thaten daselbs zulernen. Die versamlung der Ritter / hieß die Taffelrunde / oder die Messenei. Vil König vnd Fürsten / wenn sie den hof vnnd das geschrey der warhafften Helden besichtigen wolten wurden sie verursacht / auß liebe vnnd redlicheyt der gesellschafft / da zubleiben / vnd in allen landen abentheur vnd mannheyt zubrauchen vnnd zu erfaren / welches niemand vom König Artus versagt ward. Dann an disem hofe ward niemand kein recht /kein ritterspil kein essen noch trincken versagt. Vnder diser gsellschafft der Taffelrunde ist auch gewesen ein Graue von Manßfeldt / Graff Hoyer mit namen / sonst der rot Ritter gnant / welches zu ewigem lob der herrschafft Manßfeld rhümlich / daß sie sich vmb ehr vnd redlicheyt / [258] auch dazumal bereyt / hat angenommen. An disem hofe ist gewesen Parcifal / Titurel / und Tristrant / vnd sonst vil on zal / daß zu disen zeiten ist ein gesellschafft gewesen an der Taffelrunde / da keiner nichts golten hat / er habe es denn mit der faust vnnd mit der that mannlich bewisen. Das ist nun gerathen zu einer gesellschafft vnd Taffelrunde in fressen vnnd sauffen / daß wer ietz am besten sauffen mag /der ist der best an der Taffelrunde.

Wenn nun iemand eins mannes hauß miltigkeyt /zucht / vnd gůte außrichtung / gůte vnn gůten willen /der jm widerfaren ist / auff das aller höchst rhümen vnnd preisen wil / so sagt er: Was sol ich sagen / es gieng zů wie in König Artus hofe / da ward nichts vergessen / das zu ehren vnd aller erbarkeyt dienet. Wir Teutschen sagen von König Artus hofe / eben wie Christus sagt im Euangelio / vom pracht vnd der herrlicheit Salomonis des königs zu Hierusalem.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Egenolff, Christian. Werk. Sprichwörter - Schöne - Weise Klugredenn. Teutscher Sprichwörter Gemeyne außlegung. Es gehet zu - wie in König Artus hofe. Es gehet zu - wie in König Artus hofe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-8FEB-3