Freund sind gůt / aber wee dem der jr bedarff in der not.
Freund in der not / gehn vil auff ein lot.
Esopus schreibt von der Graßmucken / wie sie jhre jungen getröstet habe / sie sollen sich nichts förchten /dieweil der haußvatter seine freundschafft / schwäher / öhemen / vnnd vettern anrieffe / daß sie jhme solten helffen das korn abschneiden. Aber da die freunde jm vil zůsagten / hulffen jm doch nit / Vnd der haußvater sprach: Son / morgen wöllen ich vnnd du die arbeyt selbs thůn / es wil vns doch sonst niemand helffen. Sprach die Graßmucke: Nun ists zeit daß wir wandern / dieweil der haußvater selbs zůgreifft / denn ich wuste wol / daß es der freunde halben nit not hette /Es darff sich niemandt auff freunde verlassen.
Traw nit vil / halt dein red in hůt /
Denn weiter rath thůt selten gůt.
[36]Freund der welt in grosser not /
Gehn vierundzwentzig auff ein lot.
Vnd die die besten wöllen sein /
Der gehn zehen auff ein quintlein.