Die Nachtblume

Nacht ist wie ein stilles Meer,
Lust und Leid und Liebesklagen
Kommen so verworren her
In dem linden Wellenschlagen.
Wünsche wie die Wolken sind,
Schiffen durch die stillen Räume,
Wer erkennt im lauen Wind,
Ob's Gedanken oder Träume? –
Schließ ich nun auch Herz und Mund,
Die so gern den Sternen klagen:
Leise doch im Herzensgrund
Bleibt das linde Wellenschlagen.

Notes
Entstanden 1830/31, Erstdruck 1837.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Eichendorff, Joseph von. Die Nachtblume. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-96E9-3