Vergebner Ärger

Im alten Hause steh ich in Gedanken;
Es ist das Haus nicht mehr, der Wind mit Schauern
Geht durch das Gras im Hof, und Eulen lauern
In leeren Fenstern, die schon halb versanken.
Mich ärgern nur die jungen, kecken Ranken,
Die wie zum Spott noch schmücken Tor und Mauern,
Die grünen Birken, die mit falschem Trauern
Leicht überm Grabe meiner Lieben schwanken.
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So, Nachteul selber, auf dem öden Gipfel
Saß ich in meines Jugendglücks Ruinen,
Dumpfbrütend über unerhörten Sorgen;
Da blitzten Frühlingslichter durch die Wipfel,
Die leuchtend unter mir das Land beschienen,
Und nichts nach Eulen fragt der junge Morgen.

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TextGrid Repository (2012). Eichendorff, Joseph von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1841). 2. Sängerleben. Vergebner Ärger. Vergebner Ärger. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-9BE8-A