Lied im Zwetschgenherbst

Herunter, ihr Zwetschgen,
Herunter vom Baum,
Die Buben und Mädchen
Erwarten es kaum,
Ihr habt nun schon lange
Die Zweige beschwert,
Klipp, klapp, mit der Stange
Die Aeste geleert.
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Was wie ein Magnet wirkt,
Das nennt man magnet'sch,
Was leicht sich enzwei macht,
Ist zweitsch oder zwetsch,
Von zwei entsteht Zwilling,
Zwirn, Zwusel und Zwist,
Wahrscheinlich, daß Zwetschge
Ein Schwesterwort ist.
So mag es entstanden
Das Zwetschgenwort sein,
Nun ist es vorhanden
Wir fügen uns drein,
Auch Strickstrumpf klingt häßlich,
Am niedlichsten Bein,
Was kümmert das Wort uns,
Das Fleisch soll uns freu'n.
Juchheisa, wie's prasselt,
Nur hurtig gepflückt,
Nur hurtig die Leitern
Stets weiter gerückt,
Gerüttelt, geschüttelt,
Gestreift und gerupft,
Gebengelt, geschwengelt,
Gestupft und gezupft.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Eichrodt, Ludwig. Lied im Zwetschgenherbst. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-9F4C-C