Der Reiter

Ich sah zurück auf lange Strecken,
Die ich durch tiefen Sand hinging.
Hier, da, an kahlen Hecken
Ein bunter Fetzen hing.
Das Glück war mir vorausgeritten,
Ich sah seinen roten Mantel wehn, –
Konnt doch mit meinen müden Schritten
So schnell nicht gehn.
Wer hält da vorn im Weg und richtet
Sein Rabenrößlein auf mich her,
Von einem fahlen Glanz umlichtet?
Mein Herz bangt sehr.
»Hast du das Glück nicht reiten sehen,
Du lieber Rittersmann?
Einen roten Mantel im Winde wehen
Mit goldner Troddel dran?«
Da sprach der Tod, und ich erbleichte:
»Dein Glück hält hier«,
Und aus dem Sattel reichte
Er seine harten Hände mir.

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TextGrid Repository (2012). Falke, Gustav. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Der Reiter. Der Reiter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A5BB-3